Edwards Audio MM 4
Edwards Audio MM 4 Phonovorstufe, eine Moving-Magnet (MM) oder High Output Moving Coil (HOMC) RIAA-Phonostufe in High-End-Manier zum Sensationspreis.
Unter Verwendung der ursprünglichen MM1-PSU1-Kombi wurde bei der neuen MM 4 Phonovorstufe abermals die Leistung verbessert. Für diese hervorragende Leistung ist zum Beispiel ein qualitätvolleres internes Netzteil und ein höher selektierter Operationsverstärker verantwortlich.
In diesem Preissegment ist die MM 4 Phonovorstufe von Edwards Audio beispiellos. Mit einer vollständig RoHS-konformen und goldplattierten, zweilagigen Platine, einem hintergrundbeleuchteten Display, einem gefalzten Gehäuse aus Stahlblech und einem 9 mm dicken Rahmengehäuse ist diese Komponente bestens ausgestattet. Hervorragende Module wie z.B. mit einem dünnen Metallfilm versehene, sehr eng tolerierte MELF-Widerstände von Vishay, Panasonic FM Serie PSU-Kondensatoren und Vishay Polyester/Polypropylen-Folien-Kondensatoren kommen zur Anwendung. Die RIAA-Entzerrung ist eine außergewöhnliche Verbindung aus einem aktiven Bass- und einem passiven Höhenbereich mit einer Genauigkeit von 0,25 dB über das Frequenzband und äußerst geringen Signalrauschspannungswert von -87 dB. Die Schaltungstopologie zeigt sich mit einer vollständig gepufferten Ausgangsstufe mit einer ausgesprochen niedrigen Ausgangsimpedanz zur Eingrenzung von Kabeleffekten und um die Ausgangsspannung zu optimieren. Für das extra entwickelte Netzteil, das gentrennte + und – Gleichstromausgänge hat für größtmögliche Unempfindlichkeit gegenüber Störgeräuschen bei maximalem Dynamikbereich und höchster Übersteuerungsfestigkeit findet eine goldplattierte Platine mit ausgewählten Dioden und „Snubber Caps“ ihre Verwendung. An der Rückseite befinden sich die Cinch-Anschlüsse und ein Erdungsanschluss.
Mit der Edwards Audio MM 4 erhalten Sie eine Phonovorstufe, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht.
Prinzip |
Phonovorverstärker für MM |
Eingangswiderstand MM |
47K Ohm |
Verzerrungen |
<0.008% 1kHz |
Verstärkung |
42dB |
Max. Eingangsspannung MM |
83mV |
Ausführung |
Schwarz |
Lieferumfang |
Netzkabel, Garantieanforderung, Bedienungsanleitung |
Netzanschluss |
AC 230V/50Hz |
Leistungsaufnahme |
2,5 Watt |
RIAA Entzerrungsgenauigkeit |
Innerhalb 0.25 dB |
Kanaltrennung |
Besser als 75dB – 20-20kHz |
Abmessungen in mm BxHxL |
220 mm x 70 mm x 195 mm |
Ausgangsimpedanz |
<10 Ohm |
Testbericht MM4 MINT Magazin
PHONO-VORVERSTÄRKER
Edwards Audio MM-4
Von einem 300-Euro-Phono-Pre erwartet man guten Klang, aber erst einmal keine Wunder. Der Edwards Audio vollbringt trotzdem eines: Mit MM-Systemen oder High-Output-MCs bereitet er mehr Hörspaß als manches dreimal so teure Gerät. Ein Preamp, über den man nicht viel, dafür aber nur Gutes schreiben kann.
Kevin Edwards scheint neben der legitimen Absicht, mit seiner Firma Geld zu verdienen, auch noch einen gesunden HiFi-ldealismus zu besitzen: Während sein Nobel-Label Talk Electronics in einer Art Dornröschenschlaf ruht, entwirft der Brite unter Edwards Audio ein umfangreiches Sortiment an erschwinglichen, schlichten, aber intern sehr sorgfältig gemachten Audiokomponenten. Also klassisches Vernunfts-High-End, das einst als besondere Tugend englischer Hersteller galt, heute aber immer seltener zu finden ist.
Der MM-4 blendet nicht mit Glamour und Einstell-Features, zumal es fürs gleiche Geld sogar MC-taugliche Phono-Preamps gibt — auch von Edwards selbst. Die haben dann aber garantiert kein so gutes Netzteil wie der MM-4: Im Haus entwickelt statt von der Stange zugekauft, mit streuarmem, reichlich dimensioniertem Ringkern-Trafo, symmetrischen Betriebsspannungen und einem richtigen Schuko-Kaltgerätekabel bietet diese interne Stromversorgung das volle Kontrastprogramm zu den notorischen Steckernetzteil-Störsendern, die in modernen Anlagen zunehmend den Fußraum bevölkern. Wie bereits im Namen angedeutet konzentriert sich der MM-4 auf Magnet- und Moving-Iron-Systeme: Üppige 42 Dezibel Gain sind festgelegt, das reicht auch für High-Output-MCs, aber eben nicht für echte Moving Coils, die eher 60 bis 70 Dezibel Verstärkung brauchen. Aber warum sollen Phonostufen auch nicht spezialisiert sein? Vor allem, wenn der Verzicht auf MC mit einer so hochwertigen MM-Vorverstärkung honoriert wird: Zweischichtiges Platinenmaterial trägt hier eine fast schon noble Bauteilauswahl mit Panasonic-Elkos, Vishay-Präzisionswiderständen und Polystyrol-Folienkondensatoren im passiven Hochtonzweig der RIAA-Entzerrung. Die eigentliche Verstärkung findet in zwei Analog Devices OP275 statt — unter den Verstärkerchips ebenfalls Meister ihrer Klasse, die auf ihrer Siliziumwaffel JFET mit bipolaren Transistoren kombiniert und deren Vorteile vereinen sollen.
Für die Praxis ist der Edwards Audio bestens gerüstet. An seinen 120 Picofarad Eingangskapazität liefern auch heikle MMs einen ausgeglichenen Frequenzgang, der Ausgangswiderstand ist mit 10 Ohm extrem niedrig — was auch sehr lange Kabelstrecken ohne klangliche Einbußen erlaubt — und Rauschen ist schlicht kein Thema.
Entscheidend ist aber der Klang:
Würden Superlative nicht dem Understatement-Charakter des Edwards-Preamps laufen, müsste man ihn als sensationell bezeichnen. Der MM-4 spielte im Test miz unserem New Horizon 121 (Audio-Team.. AT91), einem Thorens 403 DD (OrtE31 2i Blue, 2M Bronze) sowie dem den High-Output-MC Seto-Hori des japanischen Herstellers Jico in einem SME 10. Stets klangen die Spieler auffallen: saftig, musikalisch vollständig und voll. Keine Frage: Das sind alles gute besonders gelungene Plattenspieler, die auch an anderen MM-Eingängen nicht enttäuschen. Im direkten Vergleich seiner Preisklasse aber sucht der Edwards, mit seinem warmen, feinen und dynamischen Klang seinesgleichen.
BERNHARD RIETSCHEL